Caspar Aquila wurde 1488 in Augsburg geboren und starb 1560 in Saalfeld.
Er studierte Theologie und lernte als Pfarrer in der Verpflichtung als Schlossprediger in Wittenberg Martin Luther kennen.
Seit 1527 arbeitete er als Prediger in Saalfeld und bekam im Jahre 1528 zusätzlich die Stelle als erster evangelischer Superintendent, womit er allen anderen Pfarrern der Stadt übergeordnet war.
Im Hinblick auf das Schulwesen wurde Caspar Aquila mit Folgendem wirksam:
Er richtete eine Lateinschule im ehemaligen Saalfelder Franziskanerkloster ein, in welchem sich heute das Stadtmuseum von Saalfeld befindet. Dort unterrichtete er in sogenannten drei „Haufen“ – heute würde man diese als Schulklassen bezeichnen. Der erste „Haufen“ war mit Lernen von Lesen und Schreiben der lateinischen Sprache beschäftigt, wozu eine gedruckte lateinische Fibel als Hilfsmaterial zur Verfügung stand. Dem zweiten „Haufen“ wurde die lateinische Grammatik gelehrt. Und der dritte „Haufen“ setzte sich mit lateinischen Schriftstellern auseinander. Diese Jungen übten sich ebenfalls in der Rhetorik und Dialektik (logisches Denken).
Des Weiteren spielte Musik eine tragende Rolle in Caspar Aquilas Lateinschule. Der Kantor unterrichtete die Schüler im Gesang und im Notenlesen. Folglich lag es auch in ihren Aufgaben die musikalische Gestaltung von mehreren Gottesdiensten in der Woche zu unterstützen.
Nicht gerade zur Freude des Kaisers verfasste Caspar Aquila auch selbst einige Schriften, die Kritik an den damaligen Zuständen innerhalb des Kirchensystems zum Thema hatten. Als Folge war er gezwungen, für ein paar Jahre auf die Heidecksburg nach Rudolstadt zu flüchten, da er im Auftrag des Kaisers verfolgt wurde. Nach dieser Zeit kehrte er jedoch nach Saalfeld zurück und wirkte dort bis zu seinem Lebensende.
Bildquelle: Bildarchiv Stadtmuseum Saalfeld